OVERTHINKING STOPPEN MIT DIESEN TIPPS

Sie denken über jedes Wort nach, das Sie oder Ihr Gegenüber gesprochen hat? Sie analysieren und interpretieren jede vergangene Handlung? Zukünftige Ereignisse malen Sie sich bereits im Voraus in allen möglichen Szenarien aus? Dann gehören Sie vermutlich zu den Overthinkern. Wir verraten, wie Sie Ihr Gedankenkarussell stoppen können.

Overthinking stoppen? Das klappt mit folgenden Tricks.

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Inhaltsverzeichnis

Ständig kreisende Gedanken, die jeden Tag grau erscheinen lassen, die uns am Einschlafen hindern, die an unserem Selbstwertgefühl rütteln – das kennen sogenannte Overthinker. Ob Vergangenes oder Zukünftiges, sofort springt das Gedankenkarussell an. Betroffene malen sich ständig katastrophale Szenarien aus oder interpretieren jede geführte Unterhaltung als Zeichen, dass ihr Gegenüber sie nicht mag. Wir verraten, mit welchen Tipps Sie aus das Overthinking stoppen können. 

Overthinking stoppen: Wie kann ich aufhören zu grübeln?

Overthinking, auch bekannt als übermäßiges Grübeln oder das ständige Gedankenkreisen, kann zu Stress, Angst und einer erheblichen Beeinträchtigung des allgemeinen Wohlbefindens führen. Negative Gedankenspiralen hindern Betroffene daran, positiv oder gar neutral an Dinge heranzugehen. Ihr Alltag ist oft bestimmt von unendlich kreisenden Gedanken, die wie eine dunkle Wolke über ihnen schweben. Wir verraten Ihnen, mit welchen Tipps Sie das Overthinking in Momenten der Grübelei stoppen können.

1. Positiv bleiben

Auch, wenn es schwerfällt: Sobald Sie merken, dass Sie in katastrophale Gedankenwelten abrutschen, fragen Sie sich, für welche Dinge Sie heute dankbar sind. Versuchen Sie, mindestens 3 zu finden. Diese Übung wird Ihren Fokus auf positive Dinge verlagern. 

2. Achtsamkeitstraining

Eine bewährte Methode, um das Overthinking zu reduzieren, ist die Praxis der Achtsamkeit. Durch das bewusste Beobachten und Akzeptieren unserer Gedanken und Gefühle lernen wir, uns nicht in ihnen zu verlieren. Meditation, Atemübungen und das bewusste Lenken der Aufmerksamkeit auf den gegenwärtigen Moment können dabei helfen, das Grübeln zu stoppen.

3. Ablenkung

Wenn wir merken, dass wir in einem endlosen Gedankenzirkel gefangen sind, können wir versuchen, unsere Aufmerksamkeit bewusst auf etwas anderes zu lenken. Aktivitäten wie körperliche Bewegung, Hobbys oder soziale Interaktionen können dabei helfen, den Geist abzulenken und das Overthinking zu unterbrechen.

4. Rationalisieren

Overthinkers neigen dazu, Situationen und Ereignisse übermäßig zu analysieren und negative Annahmen zu treffen. Hinterfragen Sie die Wahrscheinlichkeit verschiedener Szenarien – häufig malen wir uns unrealistische Katastrophen aus. Versuchen Sie, Ihr Problem objektiver einzuschätzen. Das Hinterfragen irrationaler Gedanken und das Erkennen von Denkfehlern können dazu beitragen, das Overthinking zu reduzieren.

5. Sich selbst Grenzen setzen

Es ist wichtig, sich bewusst Pausen vom Grübeln zu gönnen. Indem wir uns bestimmte Zeiten oder Orte festlegen, in denen wir uns erlauben, über unsere Gedanken nachzudenken, können wir verhindern, dass das Overthinking unseren gesamten Alltag beherrscht. Eine bewusste Trennung zwischen Grübelzeit und produktiver Zeit kann helfen, das Overthinking zu stoppen.

6. Rollenspiel

Stellen Sie sich vor, Sie wären Ihre gute Freundin. Nun geben Sie sich selbst genau die Ratschläge, die Sie jemand anderem geben würden. Von außen betrachtet ist alles schnell objektiver, und Sie können Ihre Probleme realistischer einschätzen und positiver denken.

Overthinking vorbeugen

Doch auch vorbeugend können Sie Maßnahmen treffen, um Overthinking so wenig wie möglich überhaupt erst entstehen zu lassen. Mit diesen Methoden helfen Sie Ihrer Psyche, in einen Zustand zu kommen, der negative Grübeleien schon vor dem Abrutschen in das Gedankentief abwehrt. 

Stressbewältigung

Stress kann Overthinking verstärken. Daher ist es wichtig, Stressbewältigungsstrategien zu erlernen und anzuwenden. Regelmäßige Entspannungsübungen, ausreichend Schlaf, gesunde Ernährung und der Aufbau eines starken sozialen Netzwerks können dazu beitragen, Stress abzubauen und Overthinking vorzubeugen.

Selbstreflexion

Indem wir uns unserer Denkmuster und Gewohnheiten bewusst werden, können wir frühzeitig erkennen, wenn wir dazu neigen, Dinge zu überdenken. Selbstreflexionstechniken wie das Führen eines Tagebuchs oder das regelmäßige Reflektieren über unsere Gedanken können uns helfen, unsere Denkprozesse besser zu verstehen und gezielt gegen Overthinking vorzugehen. Auch Gespräche mit guten Freunden können helfen. Wer hier Schwierigkeiten hat, sollte nicht zögern, die professionelle Hilfe eines Therapeuten in Anspruch zu nehmen.

Gibt es Medikamente gegen Overthinking?

Nein, es gibt keine spezifischen Medikamente, die zur Behandlung von Overthinking entwickelt wurden. In einigen Fällen kann jedoch eine medikamentöse Behandlung von Angststörungen oder Depressionen in Erwägung gezogen werden. Es ist wichtig, hierfür zuerst einen qualifizierten Facharzt zu konsultieren, um eine genaue Diagnose und individuelle Behandlungspläne zu erhalten.

Wer mag, kann jedoch pflanzliche Mittel zur Beruhigung des Nervensystems einsetzen. Etwa ein Stress- und Nerventee mit Baldrian oder ein ätherisches Lavendelöl, das Sie vor dem Schlafengehen auf Ihr Kopfkissen sprühen.

Warum bin ich ein Overthinker? Diese Ursachen gibt es

Die Ursachen für Overthinking können vielfältig sein und sind von Person zu Person sehr individuell. Mögliche Faktoren können eine genetische Veranlagung, traumatische Erfahrungen, ein geringes Selbstwertgefühl, Perfektionismus oder mangelnde Problemlösungsfähigkeiten sein. Aber auch hochsensible sowie extrem empathische Menschen neigen dazu, Overthinker zu sein. Eine klare Korrelation zwischen Overthinking und Intelligenz konnte bisher nicht nachgewiesen werden.

Symptome von Overthinking

Die Symptome eines Overthinkers können sich auf körperlicher, emotionaler und kognitiver Ebene zeigen. Körperliche Symptome können Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Muskelverspannungen oder Magen-Darm-Beschwerden umfassen. Emotionale Symptome zeigen sich vor allem durch Angst, Sorgen, Unruhe, Unsicherheit oder Reizbarkeit. Kognitive Symptome umfassen das ständige Wiederholen von Gedanken, Schwierigkeiten, Entscheidungen zu treffen, und die Unfähigkeit, den Geist zur Ruhe zu bringen. 

Typische Gedankengänge von Overthinkern sind etwa:

  • Ständige Sorgen um Dinge, die Sie nicht kontrollieren können
  • Gedanken über Dinge in der Vergangenheit, etwa Fehler oder Gesagtes, peinliche Momente
  • Das wiederholte Durchgehen von erlebten Konversationen und Situationen
  • Das Durchdenken von Gesagtem/Handlungen von anderen mit anschließender (negativer) Interpretation 
  • Unsicherheit und Reue gegenüber vergangenem Verhalten
  • Das Ausmalen unzähliger Szenarien zu jeder Situation

Overthinking wird übrigens nicht als eigenständiges Krankheitsbild klassifiziert, sondern kann ein Symptom von Angststörungen, Depressionen oder anderen psychischen Erkrankungen sein.

 

Quelle: Barmer

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