EIN WOHNTREND FüR GUTE LAUNE: DAS KLEINE EINMALEINS VON „DOPAMIN DECOR“ IN ACHT STEPS

My home is my castle – lange war das das Motto fürs Wohnen. Mit einem Zuhause zum reinen Gutaussehen, das den Gästen zuverlässig ein „Wow“ entlockt. Es wurde also inszeniert, durch alle Jahrzehnte hindurch: In den 1950ern etwa wollte man zeigen, dass man es geschafft hatte, zum Bildungsbürgertum zählte. Wie viele Bücherwände entstanden wohl zu diesem Zweck? Und auch die braun-orangen Wohnlandschaften in den Siebzigern, schwarzen Ledersofas in den Achtzigern und Kochinseln in den 2000ern sollten zeigen wo man steht. Aber lebte man schon so, wie man sich fühlte? Eher kaum. Man drehte sich im Spiegel der Gesellschaft …

Ein Zuhause, das die Laune hebt

Über die Jahre wurde aber die Sehnsucht nach einem persönlichen, maßgeschneiderten Rückzugsort umso stärker. Und spätestens mit der Corona-Pandemie wurde vielen klar: Wir wollen einem Platz für unser Ich. Einen Ort, der uns gut tut. Wir suchen Ruhe, wollen uns fallen lassen. Jeff Koons sagt, Kunst zu betrachten sollte sich anfühlen, als würde man geküsst. Entsprechend lautet die Definition für das ideale, zeitgenössische Interior: Es muss sich anfühlen, als würde man in den Arm genommen. Und ein neuer Wohntrend eignet sich dafür aktuell besonders gut: Dopamin Decor.

Schon seit letztem Jahr gibt es in der Mode Dopamin Dressing: Looks in bunten Farben, mit fröhlichen Mustern und weichen Stoffen, die optisch wie haptisch für gute Laune sorgen und eben das Glückshormon Dopamin ankurbeln. Sie verbreiten Optimismus, wirken freundlich und sprechen optisch an. Ein ideales Stilmittel also auch fürs Zuhause, denken sich aktuell immer mehr Interior-Designer*innen und lassen sich davon inspirieren: Auf der letzten Mailänder Design Week im April waren viele Kollektionen und Präsentationen so farbenfroh und verspielt wie lange nicht. Und das schöne am neuen Dopamin Decor ist: Der Wohntrend ist leicht und schnell auch privat umzusetzen. Schon mit ein paar Details.

Dopamin Decor – das ist das Einmaleins:

1. Farben an den Wänden

Gerade schlichten Interiors im skandinavischen Stil steht etwas Farbe an den Wänden. Denn so wirken die Räume wärmer, freundlicher und bekommen optisch mehr Struktur. Was oft unterschätzt wird: Gerade in dunklen Zimmern wirken Weißtöne oft eher grau und trist. Zum Beispiel frische Grün- und Blautöne hellen hier (auch die Stimmung) mehr auf …

2. Viele Kissen und Decken

Der Instant-Effekt für mehr Gemütlichkeit? Viele Kissen und Decken mit besonderer Haptik auf Sofa, Sessel, Bank und dem Bett. In verschiedenen Farben, Größen und mit verschiedenen Mustern im Mix. Damit der Gesamtlook harmonisch bleibt: auf wiederkehrende Motive, Töne einer Farbskala oder Materialien, wie zum Beispiel Leinen, setzen.

3. Verspielte Details

Schlichte Settings, wie aus einem Guss, wirken optisch schön harmonisch – aber auch schnell etwas langweilig. Ein „optischer Störer“ lockert auf und lässt mit etwas kindlichem Humor oder Granny-Charme schön schmunzeln. Wie kleine Tierskulpturen, Poster im Comic-Look oder ein altmodisches Teeservice.

4. Streifenmuster

Der Allround-Klassiker in der Mode funktioniert auch im Interior: Streifen geben puristischen Räumen mehr sommerliche Wärme und lassen in Gedanken ans Meer reisen. Zu jeder Jahreszeit, ob klassisch Blau-Weiß oder in modernen Duos wie Gletschereis mit Kirschrot. Auch Streifen horizontal und vertikal werden jetzt frei gemixt.

5. Haptische Wandkunst

Gerade wenn alle Oberflächen in Räumen glatt, poliert und nicht plastisch wirken, bleibt das Auge optisch an nichts haften. Und der Gesamtlook bleibt beliebig und wenig persönlich. Was schon hilft: Bilder oder Teppiche an den Wänden mit besonderen Strukturen und Haptiken. Wie in geflochtener Struktur, als Patchwork oder Origami.

6. Runde Formen

Es ist das „Kindchen-Schema“: Runde Formen sprechen uns mehr an, empfinden wir angenehm und ja, auch irgendwie süß. Die neuen „Blobjects“, ein Portmanteau aus engl. „blob“ für Tropfen und „object“ spielen damit. Mit kugelrunden, wie getropften Silhouetten und knautschiger Optik, die Gemütlichkeit verspricht. Zum Beispiel als kleiner Lesesessel.

7. Sanfte Bewegungen

Der neue Wellen-Trend ist ideal um geradlinige Räume optisch dynamischer und lebendiger zu gestalten. Von Spiegelrahmen, über Tischbeine bis zu Regalstreben bekommen kleine Details jetzt einen sanften Schwung. Und in besonderen Materialien wie Messing oder Lack wirkt es dennoch elegant und kunstvoll.

8. Regal-Stillleben

Sie geben Räumen mehr Persönlichkeit. Und sie sind eine Ausstellung aktueller Lieblinge: Stillleben aus Büchern, Blumen, Souvenirs, Fotografien und Kuriosem. Je nachdem in welchem Raum sie sind, von Flur bis Küche, passen sie sich thematisch an. Und sind so wie eine Art „roter Faden“, der sich durch die Wohnung zieht und Räume verbindet.

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